Unter dem Einsatz von K.o.-Tropfen vergewaltigt, missbraucht oder überfallen zu werden, ist eine extreme Ausnahmesituation, die eine körperliche und seelische Traumatisierung zur Folge hat. Auch wenn sich die Betroffenen körperlich vielleicht schnell wieder erholen, stehen sie oft noch lange Zeit unter Schock. Vielfach haben sie das vage Gefühl, dass etwas geschehen ist. Die Unwissenheit darüber, was sich tatsächlich ereignet hat, ist für viele Betroffene quälend und zermürbend.
Auch – oder gerade - wenn keine oder nur sehr bruchstückhafte Erinnerungen vorhanden sind, ist es wichtig, sich Hilfe in einer Beratungsstelle zu suchen. Viele Opfer von K.o.-Tropfen fühlen sich aus der Bahn geworfen, unsicher, alleine gelassen und wissen nicht, wie es für sie weitergehen kann. Sie ziehen sich zurück. Manche Betroffene haben Schlafstörungen oder Alpträume. Manchmal reagieren Freunde und Familie auch ablehnend und mit Unverständnis. Oder sie sind der Meinung, dass die/ der Betroffene nach kurzer Zeit wieder in „die Normalität“ zurückfinden müsste. Ein häufiges Phänomen bei Betroffenen von K.o.-Tropfen ist, dass sie ihrer Wahrnehmung nicht trauen. Sie geben sich außerdem selbst die Schuld, vor allem, wenn Alkohol oder Drogen mit im Spiel waren.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Beratungsstellen nehmen die Hilfesuchenden ernst und helfen bei der Klärung des Erlebten und dessen Verarbeitung. Sie stehen für Fragen und Informationen zur Anzeigenerstattung zur Verfügung.
Die dem Arbeitskreis K.o.-Tropfen angeschlossenen Beratungsstellen arbeiten parteilich für die Betroffenen, was auch bedeutet, dass den Betroffenen geglaubt wird. Außerdem unterliegen sie der Schweigepflicht. Nichts geschieht gegen den Willen des/ der Ratsuchenden.
Auf Wunsch können RechtsanwältInnen, TherapeutInnen und ÄrztInnen vermittelt werden. Im Bedarfsfall kann eine Begleitung zur Anzeigenerstattung und zum Gerichtsprozess erfolgen.